Die Kirche der Vergessenen Schatten

Ich versuche hier etwas zur Kirche der Vergessenen Schatten zu schreiben. Da ich nicht die Lore-Instanz bin, bitte ich um korrigierende Antworten, wenn ich irgendwo falsch liege. Meine Quellen sind hauptsächlich die WoWWiki und Adkáras Post aus der AldorWiki. Leider besitze ich nur das Original WoW-RPG-Quellenbuch und keine der Fortsetzungen. Manches habe ich mir auch selbst zurecht gesponnen. Ich bitte um Nachsicht, wenn ich irgendwo sehr daneben liege.


Die Verlassenen und die Kirche der Vergessenen Schatten

Ursprünglich besassen die Verlassenen keine Religion. Da das Heilige Licht sie verdammte und ihrem Schicksal überliess, lehnten die überwiegende Mehrzahl der Verlassenen am Anfang jegliche Religion und ihre Ausübung ab. Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich aus schierer Notwendigkeit bei den ehemaligen Klerikern Lordaerons eine Alternative zu dem Glauben an das Heilige Licht. Selbst im Untod benötigten die Verlassenen einen Sinn für ihr Unleben, eine spirituellen Macht, zu der sie aufsehen konnten. Etwas, das sie vor der harschen Realität, die sie umgab, beschützen und Trost spenden konnte.

Der Glaube an die Vergessenen Schatten entstand. Von ihren Schöpfern eher philosophisch angelegt, entwickelte sich der Glaube an die Schatten zu einer auch für die breite Masse der Verlassenen ansprechenden Religion. Man beachte, das eine durchaus nicht kleine Anzahl Verlassener völlig agnostisch ist, und dem Schatten jede Existenzberechtigung abspricht. Diese sind hauptsächlich unter den Forschern und Arkanisten zu finden, die von vornherein eine eher pragmatische Einstellung zum Heiligen Licht hatten.

Trotzdem ist der Glaube an die Vergessenen Schatten unter den Verlassenen mittlerweile weit verbreitet. Immer wieder werden die Gläubigen zusammen gerufen um den Reden der Onyxpriester zu lauschen und den Segen der Schatten zu empfangen. Natürlich werden diese Reden benutzt, um das Volk der Verlassenen auf Sylvanas und die Schatten einzuschwören. Sie sind also ein bewusst eingesetztes Machtinstrument. Die Fähigkeit der Priester, mit magischen Kabinettstückchen (ermöglicht durch die Macht, die die Schatten ihnen gewährt haben) die Verlassenen zu beeindrucken, sind ein wichtiger Bestandteil dieser Predigten.

Aber was sind die Schatten? In ihrer ganzen Erscheinung sind sie der klassische Gegenpol zur Lehre des Heiligen Lichtes. Sie entstehen aus dem unbedingten Glauben der Verlassenen an die Schatten selbst und der daraus resultierenden Abneigung des Heiligen Lichtes und wofür es steht. Eine sich selbsterfüllende Prophezeiung, wie bei dem Glauben an das Heilige Licht. Auch hier gibt der unbedingte Glaube an das Heilige Licht und die absolute Überzeugung an die Richtigkeit dessen was man tut, einem Individuum die Kraft des Heiligen Lichtes. Sie entsteht aus dem Individuum selbst. Darum können auch an sich böse Menschen, wie die Anhänger des Scharlachroten Kreuzzuges/Ansturmes die Kräfte des Heiligen Lichtes wirken.

Die Kraft des Heiligen Lichtes kann aber nur bei Lebenden entstehen, da es alles Untote schädigt und verbrennt. Im Gegenzug dazu beschützen und heilen die Schatten die zum Dasein als lebende Leichen verurteilten ehemaligen Menschen und Hochelfen von Lordaeron. Da die Religion der Vergessenen Schatten noch sehr jung ist, existiert eine Vielzahl an Strömungen, welche sich auch in den Tugenden widerspiegeln, die im direkten Gegensatz zu den drei Tugenden des Heiligen Lichtes stehen.

Die Tugenden

Als Antipol des Heiligen Lichtes beruft sich die Kirche der Vergessenen Schatten auf drei Tugenden, die im Gegensatz zu denen des Heiligen Lichtes stehen. Da es mehr als eine Strömung des Glaubens an den Schatten gibt, gibt es allerdings auch mehr Tugenden, die im direkten Wettstreit miteinander stehen. Trotzdem sind die Haupttugenden direkt an den drei Tugenden des Heiligen Lichtes ausgerichtet. Dies geht so weit, dass der Laie sich öfters verwirrt fragt, wo denn nun eigentlich der Unterschied zwischen den Tugenden des Schattens und denen des Lichtes besteht. Die Unterschiede sind indes immens, da der Glaube an die Schatten das Selbst hervorhebt, während das Heilige Licht alles Leben und das Universum gleichermassen umfasst.

-Schatten-	-Licht-
Macht	Mitgefühl
Mehr Macht zu erlangen ist das vorrangige Ziel jedes Schattengläubigen. Nur mit Macht kann man das Universum seinen Wünschen entsprechend gestalten. Obwohl der Glaube an die Schatten das Individuum bevorzugt, wird das Streben nach Macht bei der Gesamtheit der Verlassenen als wichtig angesehen. Je mächtiger die Verlassenen sind, desto einfacher ist es für sie, ihre gemeinsamen Ziele zu erreichen.	Vordergründig eine einfach zu verstehende Tugend, fällt es den meisten Lichtgläubigen doch recht schwer, zu entscheiden, wann genau Mitgefühl angewendet werden sollte und wann nicht. Ist der Fall bei einem Kind, welches sich das Knie angestossen hat und Trost suchend zu seiner Mutter läuft, noch einfach, fällt die Entscheidung schon wesentlich schwieriger in Bereichen, wo es unter Umständen besser wäre Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Jedes Individuum hat ein Recht auf seine eigene Entfaltung. Ein Lebewesen, welches sich zu sehr in die Abhängigkeit anderer begibt, verspielt seine Chance, sein Volk, das Leben und das Universum als Ganzes zu verbessern.
Respekt	Respekt
Jedem Wesen gebührt Respekt... wenn es sich ihn verdient hat. Die Gemeinschaft der Verlassenen gründet sich auf der Tatsache, dass jeder Verlassene seinen Teil dazu beiträgt, die Macht der Verlassenen zu vergrössern und ihre Ziele zu verwirklichen. Je nachdem, wieviel Macht ein Verlassener besitzt, wird er auch in der Hierachie der Verlassenen immer höher steigen (siehe auch -> Macht), und um so mehr Respekt wird ihm entgegen gebracht werden. Das heisst aber auch, dass einem niedrigen Verlassenen Respekt entgegen gebracht wird, solange er seine Aufgabe gut verrichtet. Erst wenn er dieser nicht mehr nachkommt, verliert er diesen und muss unter Umständen mit seinem Unleben dafür bezahlen. Schwäche wird bei dem Glauben des Schattens nicht toleriert.	Das Heilige Licht begegnet jedem lebenden Wesen mit Respekt. Anders als die Schatten, begründet sich dieser Respekt aus dem Glauben, das jedes Lebewesen ein Teil des Universums ist, und als solches einzigartig. Egal welche Position es inne hat, jedem Lebewesen wird dieser Respekt entgegen gebracht. Dies ist mit die wichtigste Moralvorstellung des Heiligen Lichtes. Vereinfacht dargestellt entspricht es dem Gebot "Du sollst nicht töten".
Zähigkeit/Geduld	Hartnäckigkeit/Geduld
Das Ziel jedes Verlassenen ist es mehr Macht (s.o.) zu erreichen. Da dieses Ziel nicht von Heute auf Morgen zu erreichen ist, muss er lernen sich in Geduld zu üben. Es ist töricht, sich voreilig mit mächtigeren Wesen messen zu wollen, da dieses Vorhaben leicht im eigenen Untergang enden kann. Ein geflügeltes Wort der Verlassenen lautet nicht umsonst: "Geduld und Disziplin". Beides ist nötig um weiter in der harschen Welt der Verlassenen existieren zu können. Respekt (s.o.) gegenüber mächtigeren Wesen (aus allen Völkern) ist eine existenznotwendige Grundlage, die jeder Verlassene beherrschen muss. Zähigkeit und Geduld sind notwendig um ein gesetztes Ziel zu erreichen. Verlassene sind von Natur aus zäh und willensstark. Wären sie es nicht, wären sie nie zu Verlassenen geworden.	Auch das Heilige Licht betrachtet Geduld und Hartnäckigkeit als eine Tugend. Will man die Welt zum besseren hin verändern, muss man realisieren, dass dies sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Anhänger des Heiligen Lichtes versuchen oft Jahre oder ihr ganzes Leben lang einen gewissen Umstand, den sie als verbesserungswürdig betrachten, zu verändern. Kleine Schritte, Geduld und Hartnäckigkeit führen zum Ziel. Wenn alle Gläubigen daran mitarbeiten, wird im Endeffekt die Welt und das Universum zu einem besseren Ort.

Bedingt durch die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Kirche des Vergessenen Schattens, gibt es weitere Tugenden, die von den teilweise miteinander konkurrienden Gruppen vertreten werden.

Tod

Weniger eine Tugend, als eine Grundvoraussetzung. Nur wer tot ist, kann die letzte und höchste Stufe, das Ziel jedes Schattengläubigen erreichen: Der Schattenaszendent.

Ein Gläubiger, der diesen Aufstieg gemeistert hat, lässt sein körperliches Dasein endgültig hinter sich. Sein Körper schwindet, er wird selbst zu einem Schatten. Unsichtbar, lautlos, fast unzerstörbar, kann er mit unvorstellbarer Geschwindigkeit fast jeden Ort auf Azeroth erreichen. Mit der vollen Macht der Schatten ausgestattet, ist er ein wahrlich furchteinflössender Gegner, der nur von wahren Meistern des Heiligen Lichtes, gesegnet mit der Macht reinen, puren Glaubens, zurückgedrängt oder sogar vernichtet werden kann.

Nur wenige Gläubige der Kirche des Vergessenen Schattens haben in der kurzen Zeit ihrer Existenz es geschafft, sich zu solcher Meisterschaft aufzuschwingen. Ihre Namen sind ein gut gehütetes Geheimnis, auch wenn ständig neue Spekulationen in den dunklen, verseuchten Korridoren von Undercity geboren werden.

Mitgefühl

Auch Verlassene kennen Mitgefühl, obwohl sie es wesentlich restriktiver anwenden als ihre lebenden Brüder und Schwestern. Mitgefühl wird ausschliesslich Verlassenen selbst entgegen gebracht. Vor allem den Neulingen, die nach ihrer Wiedergeburt oft verzweifelt nach einem Grund und Sinn ihrer neuen Existenz suchen. Die Verlassenen sehen sich als eine fest verbundene, von der Aussenwelt gehassten Gemeinschaft, und sind nur zu gerne bereit, ihre neuen "Kinder" in ihre Mitte zu nehmen. Natürlich geschieht dies auch, um sie zu produktiven, nützlichen Mitgliedern ihrer Gemeinschaft zu erziehen.

-in Arbeit-

Mir gefällt dein Text insgesamt sehr gut.

Er ist neutral und sachlich - gerade die Erwähnung, dass der Glaube eben auch ein Machtinstrument ist ist mir persönlich sehr wichtig. Denn genau so setzen ihn die Verlassenen gerne ein. Glaube ist mächtig, wichtig - Fanatiker nützlich.

Dementsprechend kann ich deinen Text OOC nur abnicken, denn er ist so weit ich es sehen kann korrekt.

Sollte das Thema aufkommen werde ich mich gerne später zu der IC Interpretation des Glaubens äußern.

lg


edit: Was ich vergessen habe - sollte zu diesen Texten Konsens entstehen - und ich hoffe dass sich neben mir noch andere dazu melden mit Kritik oder Lob - würde er sehr gut in einen eventuellen Leitfaden passen.

Ich finde deinen Post zu aller erstmal klasse, ich wollte schon von vorn herein wissen wie das gnaze entstanden ist.

Allerdings kann ich mich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden das Verlassene durch Licht geschädigt werden,
wo doch der dämonische Einfluss und die Bürde des Lichkönigs von den Verlassenen abgefallen ist.

Was du zu den Schatten sagst, finde ich ziemlich einleuchtend. Ich denke auch das Licht ist das gute im Menschen, alle positiven Emotionen sind Licht - Glaube, Hoffnung, Liebe, Mitleid, wohingegen Schatten das genaue Gegenteil sind - Zweifel, Verzagen, Hass, Sadismus.

Der Unterschied besteht wohl darin, wen der Priester damit anspricht. Ein Schattenpriester wirkt die Macht auf Feinde, der Lichtpriester auf Freunde. Drum glaube ich auch, das ein Schattenpriester durchaus seinen Mitstreiter zum Beispiel neuen Mut geben kann.

Licht ist also für mich keine manifestierte heilige Kraft, zumidnest nicht bei Priestern. Paladine und Hexer lasse ich mal außen vor.

IC Meinung werde ich wie Alviâs erstmal weglassen

Danke, Alvias und Thanator.

@Thanator:

Die Paladine und Priester, die die von der Seuche befallenen Mitmenschen mit dem Heiligen Licht heilen wollten, machten die grausige Entdeckung, das die Macht des Heiligen Lichtes die noch lebenden Menschen verbrannte. Das Licht ist also für alle Untoten grundsätzlich schädlich. Es ist sogar DIE Waffe gegen Untote, da diese durch normale mechanische Einwirkung kaum zu stoppen sind. Erst komplette Zerstörung des Körpers eines Untoten, sei es durch Pulverisierung oder Feuer (heilig oder nicht), kann einen Untoten aufhalten.

Man achte auch auf den Dialog in der Kapelle des Lichtes in den Östlichen Pestländern. Der Kapitän (Name vergessen) sagt, dass Mograine auch ohne Ashbringer Tausende von Untoten mit der Macht des Heiligen Lichtes verbrannte.


-Euer Knochen

Ich schließe mich an, super geschrieben, verständlich und aufklärend. Ich zum Beispiel wusste nicht, dass die Schattengestalt und das Verschwinden als Schattenwolke tatsächlich eingeplant sind um den "Oooooh!"-Effekt zu erzielen - dachte das machst du spontan *g*

It's friggin' awesome!

Zitat :

It's friggin' awesome!

Agree yo!

Richtig cool! Offengestanden war die Lore für mich oft etwas, das ich mit ellenlangen Streitgesprächen und Uneinigkeit unter den Spielern in Verbindung gebracht habe und dadurch bekam es einen schalen Beigeschmack. Jetzt habe ich Freude daran mir die Postings durchzulesen und mein Wissen diesbezüglich zu erweitern!
Danke dafür!

Vicara

Japp sehr gut unterteilt. Sehr übersichtlich! Ideal für Anfänger!

Na ganz toll ...

Kannst du mir vllt auch mal was zum kritisieren geben? :<

Die Formatierung ist wirklich sehr gut gelungen - durch die Gegenüberstellung wird perfekt erkennbar, dass sich hier These und Antithese gegenüberstehen ...

Hast du das ganze in einem Schreibprogramm vorformatiert oder mit Hilfe des Forums?

Alviâs schrieb:

Na ganz toll ...

Kannst du mir vllt auch mal was zum kritisieren geben? :<

Die Formatierung ist wirklich sehr gut gelungen - durch die Gegenüberstellung wird perfekt erkennbar, dass sich hier These und Antithese gegenüberstehen ...

Hast du das ganze in einem Schreibprogramm vorformatiert oder mit Hilfe des Forums?

Hihi. Vielen Dank.
Hätte nicht gedacht, das ihr das alles so akzeptiert. Ist ja teilweise (sehr klein) auf meinem Mist gewachsen. Die Formatierung kann man hier im Forum mit BBCode machen. Man sollte allerdings etwas HTML und CSS verstehen.


-Euer dankbarer Knochen

Edith meint, das sie immer noch gerne Mod-Rechte hier hätte.

love it!

Weitere Tugenden angefuegt. Imbanis, wenn Du mir keine Mod-Rechte geben möchtest, würde es mich freuen, wenn Du meine Posts an den Anfang zusammenlegen könntest. Dann sind sie zusammenhängend und besser lesbar.

Vielen Dank!
-Euer Knochen

Abgesehen davon, dass ihr als Moderatoren natürlich ... naja solltet moderieren können ...

Ich denke wenn du mit allem fertig bist kann man den Text sozusagen "absegnen" und noch einmal als ganzes (z.b. bei den Rollenspiel-Hilfen) posten.

Öh? Kannst du nich' moderieren? Is' aber merkwürdig, du bist Mod.


Sekunde, ich schau fix nach und änder das. Kann ja nich' angeh'n.


Edith:
So, müsstest jetzt eigentlich alles moderieren können, war irgendwie falsch eingestellt, sorry :/

Danke, Imbanis!

Leider kann ich keine Beitraege innerhalb eines Threads verschieben... :p
Ich werde versuchen, meine Beitraege zusammen zu kopieren.


-Euer Knochen

Edith hat die Kopiermaschine angeschmissen und die zwei Beitraege zusammen kopiert. Steht jetzt alles im ersten Beitrag.

Hallo erst einmal.

Ich kann den Beitrag nur sehr loben.
Es ist eine Ausgezeichnete Orientierung.
Gibt mir neue Impulse und Ideen, wie ich meinen Charakter weiterentwickeln kann und in welch Richtung dies gehen wird.

Meine Hochachtung.